Zeit für Fakten Teil 4

Ästhetische Behandlungen – Das solltest Du wissen

Von Antworten auf rechtlichen und manchmal auch unbequemen Fragen, möchten wir in diesem Blog einen Ausflug in die Mythen in der Ästhetik unternehmen. Einige der hier behandelten Mythen halten sich seit langer Zeit hartnäckig in der Gesellschaft. Als Spezialisten auf dem Gebiet der ästhetischen Medizin wollen auch hier versuchen, weiter für Aufklärung zu sorgen.

Mythos 1 | Botox ist Schlangengift

Botulinumtoxin, umgangssprachlich „Botox“ ist ein zugelassenes Arzneimittel und kein Schlangengift. Botulinumtoxin ist ein durch den Bakterienstamm Clostridium botulinum produziertes, organisches Neurotoxin, welches den elektrischen Impuls des Nervens auf den Muskel blockiert und somit dazu führt, dass sich der Muskel nicht mehr zusammenziehen kann. Damit findet „Botox“ in der Medizin viele nützliche Anwendungsgebiete, insbesondere bei Erkrankungen, die eine unkontrollierbare Muskelreaktion zur Folge haben.

Mythos 2 | Durch eine Behandlung mit Botox bekomme ich ein Maskengesicht

Wenn Sie sich in die Hände eines Behandlers begeben, der mit Botox umzugehen weiß, dann ist diese Aussage falsch. Maskengesichter kommen häufig unter anderem dadurch zustande, dass zum einen die Patienten/-innen kein Ende in Ihrem Streben nach Perfektion finden. Forderungen an den Behandler/-in, dass behandelte Areale sich keinesfalls wieder bewegen dürfen, führen zu Muskelabbau, deutlich eingeschränkter Mimik und je nach Größe des Areals zu einem „Maskengesicht“. Aber auch die Behandler/-innen versagen hier oft in Ihrer Fürsorgepflicht und Behandlungsauftrag gegenüber den Patienten/-innen, wenn man ihnen nicht sagt, wann genug ist.

Suchen Sie sich daher einen Behandler/-in aus, der Ihnen auch mal sagt, dass ihre erneute Behandlung noch zu früh ist und Sie auch mal nicht behandelt.

Mythos 3 | Für die Faltenbehandlung ist Hyaluronsäure besser als Botox

Prinzipiell kann eine Behandlung mit Hyaluronsäure nicht mit einer Botox-Behandlung verglichen werden. Mit Botox behandelt man sog. mimische Falten, mit Hyaluronsäure eher statische Falten, also Falten die aufgrund eines Volumenverlustes oder einer Gewebeverschiebung auftreten, oder auch z.B. eine Lippe, die an Volumen und Form verloren hat. Das Ziel ist somit ein gänzlich anderes. Richtig jedoch ist, dass die Behandlung mit Hyaluronsäure, insbesondere durch nicht ausreichend geschulte Behandler durchgeführt, wesentlich gefährlicher sein kann als eine Behandlung mit Botox. Siehe hierzu unseren vorherigen Blog-Beitrag (Link)

Mythos 4 | Mit einer einzigen Spritze Hyaluronsäure kann ein ganzes Gesicht behandelt werden

Dieser Mythos ist ebenfalls falsch, aber auch leider oft die Vorstellungen und Forderungen von Patienten/-innen. In einer Spritze Hyaluronsäure befindet sich üblicherweise ein Milliliter Hyaluronsäure. Stellt Euch einen handelsüblichen Teelöffel vor, dieser fasst ca. fünf Milliliter. Um diesen einen Teelöffel diesen mit Hyaluronsäure zu füllen, benötigt man fünf Spritzen. Richtig platziert, richtig gespritzt und in die richtigen anatomischen Areale kann ein ml Hyaluronsäure schon schöne Ergebnisse erzielen, für das ganze Gesicht reicht dies nicht bei Weitem nicht aus.

Mythos 5 | Ich lasse mal eine Behandlung machen – das reicht dann schon

Es gibt kaum eine Behandlung in der ästhetischen Medizin, die nicht operativ durchgeführt wird, bei der eine einmalige Behandlung völlig ausreicht.

Wenn man sich nachhaltig um Ant-Aging oder Slow-Aging kümmern möchte, dann verhält es sich wie bei der Zahnprophylaxe oder dem Besuch beim Friseur. Wenn ich möchte, dass meine Zähne dauerhaft gesund sind oder meine Haare dauerhaft gefärbt, dann muss ich regelmäßig etwas dafür tun. Und genauso verhält es sich auch mit der Haut. Nur wer regelmäßig immer mal wieder eine, für sich sinnvolle Behandlung durchführen lässt, hat einen dauerhaften Effekt und im Alter nicht mehr so viel zu tun, um jung und frisch auszusehen.

Mythos 6 | Mit nur einer Behandlung sehe ich gleich 10 Jahre jünger aus

Schöne Vorstellung vielleicht auch in ferner Zukunft möglich, aber gegenwärtig leider nicht machbar. Wenn man erst spät im Alterungsprozess anfängt, etwas für sich und seine Haut zu tun, wird es schwieriger, die Zeit mit nur wenigen Behandlungen wieder zurückzudrehen. Wer sich ein bis maximal zwei Mal im Jahr in eine ästhetische Behandlung begibt, hat im Alter deutlich weniger Anzeichen für Hautalterung, Falten oder Pigmentstörungen. Auch nach einer Operation, einem Face-Lift z.B., sind längst keine 10 Jahre zurückgedreht, wenn man sich nicht noch zusätzlich um sein Hautbild kümmert.

Mythos 7 | Hyaluronsäure zur Behandlung der Zornesfalte ist besser als Botox

Dieser Mythos ist gänzlich gefährlich. Die Zornesfalte entsteht durch einen Muskelkomplex aus zwei verschiedenen Muskeln und ist somit eine klassische mimische Falte. Möchte man also die Ursache beheben, muss der Muskel gehemmt werden und dies geht nur mit Botox. Die Behandlung der Zornesfalte mit Hyaluronsäure sollte ausschließlich von einem sehr erfahrenen Behandler/-in durchgeführt werden. Behandlungen mit Hyaluronsäure zählen zu den gefährlichsten Behandlungen in der minimalinvasiven, ästhetischen Medizin. Komplikationen, die bis hin zur Erblindung reichen, können hierbei auftreten.

Die gesamte Gefäßversorgung der Stirn läuft durch die Zornesfalte. Sollte, wenn auch nur versehentlich, Hyaluronsäure von außen auf das Gefäß drücken oder gar in das Gefäß gespritzt werden, kann die gesamte Stirnregion absterben, wenn nicht schnell und versiert danach gehandelt wird. Aufgrund eines weiteren Gefäßes in diesem Bereich könnte es sogar bis zur Erblindung kommen, sollte dieses getroffen werden.

Selbst wenn kein Gefäß getroffen wird, ist noch immer das Problem der Muskel. Aufgrund der Eigenschaft der Hyaluronsäure, die sich noch einige Tage sehr gut modellieren lässt, kann es ebenfalls dazu kommen, dass durch den Muskel, der sich ja weiterbewegen kann, die Hyaluronsäure einfach nach außen gedrückt wird, und es somit zu einer Beule in diesem Bereich kommt. Im besten Fall wird die Hyaluronsäure durch den Muskel nur zur Seite gedrückt und Sie haben nichts mehr von ihrer Behandlung außer einer etwas besser durchfeuchteten Haut.

Die Anwendung von Hyaluronsäure im Bereich der Zornesfalte sollte also nur durchgeführt werden, wenn der Behandler vorher die Muskeln der Zornesfalte gehemmt hat und dann nur mit einer speziellen Technik gearbeitet wird, bei der das Risiko für einen Gefäßverschluss deutlich minimiert ist.

Mythos 8 | Blutergüsse nach Behandlungen sind unvermeidlich

Bedingt richtig. Es kann nie ausgeschlossen werden, dass es doch mal zu einem kleinen blauen Fleck kommt. Arbeitet der Behandler/-in jedoch versiert, vorsichtig, mit den richtigen Nadeln und Nadelgrößen, dann kann das Risiko eines Blutergusses deutlich minimiert werden.

Natürlich gibt es Behandlungen, bei denen schon mal eher ein blauer Fleck auftreten kann, wie z.B. in sehr gut durchbluteten Arealen wie der Lippe, oder aber wenn mit vielen kleinen Stichen gearbeitet werden muss. In aller Regel sollten sollte man aber ohne größere blaue Flecken nach Hause gehen können.

Mythos 9 | Für ästhetische Behandlungen kann ich auch zu meiner Kosmetikerin gehen

Wenn man hier von einer oberflächlichen Hautbehandlungen spricht, die die oberste Hautschicht nicht beeinträchtigt, dann ist dies richtig. Sobald es aber um Behandlungen geht, die unter die Haut gehen oder gar mit einer Nadel gespritzt werden müssen, ist diese Aussage gefährlich falsch.

Keine Kosmetikerin wird je die Erlaubnis haben, mit einer Nadel etwas  Gesicht oder unter ihre Haut zu spritzen. Jegliches solches Vorgehen ist ihr verboten.

Des Weiteren sind nun seit diesem Jahr laut der aktuellen sog. NiSV (Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen) sämtliche Behandlungen die die Integrität der sog. Epidermis (der obersten Hautschicht) verletzen nur noch dem approbierten Arzt mit spezieller Schulung erlaubt.

Mythos 10 | Wenn man sich einer ästhetischen Behandlung unterzieht, sieht das gleich jeder

Die zwei Seiten der Medaille. Natürlich möchte man frischer und jünger aussehen, sich wieder wohlfühlen in seiner Haut. Das darf gesehen werden, auch gerne gleich am nächsten Tag. Plötzliche Veränderungen an Konturen des Gesichts, an Volumen der Haut oder fehlender Mimikfalten sind eher selten erwünscht. Diese Veränderungen sind zu unnatürlich und schaffen zudem Gerede, welchem man nicht ausgesetzt sein möchte. Natürlich kann sowohl der eine als auch der andere Wunsch auf Veränderung realisiert werden, solange es im Rahmen der Fürsorgepflicht und Ethik des Behandlers/-in bleibt.

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